Systemische Hyperinflammation bei Patienten der Herzchirurgie

Kardiopulmonale Bypass-Verfahren mit Herz-Lungen-Maschine (HLM) in der Herzchirurgie können zur Aktivierung des Komplementsystems und der Bildung von inflammatorischen Zytokinen durch Faktoren wie operatives Trauma, nicht-pulsatilen Blutfluss, ischämisch-reperfusionsspezifische Verletzungen und den Kontakt des Bluts mit Luft und fremden Oberflächen des HLM-Systems führen.

Trotz der signifikanten Vorteile bei Operations- und Perfusionstechniken besteht für Patienten, die bereits ein hohes Risiko haben oder sich komplexen herzchirurgischen Eingriffen unterziehen, eine signifikant erhöhte Wahrscheinlichkeit von Komplikationen.

Der Grund dafür könnte sein, dass die Aktivierung verschiedener Entzündungsmediatoren wie Zytokinen zu postoperativer systemischer Hyperinflammation mit begleitenden Komplikationen führen kann, wie z. B. Vasoplegie, akutes Nierenversagen, Atemversagen und Kreislaufversagen.

Die CytoSorb-Therapie* kann durch die Entfernung überschüssiger Zytokine eine Lösung sein, die das Potenzial zur Reduzierung postoperativer Komplikationen bei Patienten hat, die sich einer Herzoperation unterziehen.

Patienten der Herzchirurgie mit einem hohen Risikoprofil oder langen, komplizierten Verfahren konnten in klinischen Studien besonders von der intraoperativen Verwendung von CytoSorb profitieren. Dies zeigte sich bei:

  • Endokarditis mit Herzklappenoperationen1
  • Aortendissektion2
  • Herztransplantation3
  • Komplexen Kombinations- und/oder Wiederholungseingriffen4

Bislang wurde CytoSorb intraoperativ zusammen mit Herz-Lungen-Maschinen bei mehreren tausend Herzoperationen sicher verwendet.

CytoSorb wurde außerdem mehrere tausend Male postoperativ eingesetzt, um einen systemischen hyperinflammatorischen Zustand unter Kontrolle zu bringen, der infolge einer Herzoperation auftrat.

Die flexiblen Einsatzmöglichkeiten von CytoSorb könnten eine Verwendung bei unterschiedlichsten Patiententypen mit Herzoperationen ermöglichen, bei denen entweder ein hohes Risiko besteht (intraoperative Verwendung) oder die bereits postoperative hyperinflammatorische Komplikationen aufweisen (postoperative Verwendung), was auch in mehreren Studien berichtet wurde.

In klinischen Studien wurde beobachtet, dass die CytoSorb-Therapie bei bestimmungsgemäßer Verwendung im Bereich der Herzchirurgie aufgrund der folgenden potenziellen positiven Effekte von Nutzen sein kann:

  • Wirksame Reduktion überschüssiger Zytokine und des aktivierten Komplementsystems5
  • Verbesserung der Hämodynamik (Makro- und Mikrozirkulation) bei verringertem Bedarf an Vasopressoren6
  • Reduktion von freiem Hämoglobin7
  • Reduktion von postoperativer Sepsis bei Patienten mit infektiöser Endokarditis1

Referenzen

1) Haidari Z et al., Ann Thorac Surg. Sep 2020;110(3):890-896
2) Saller T, et al., Eur J Cardiothorac Surg. 2019 Oct 1;56(4):731-737
3) Nemeth E, et al., Clinical Transplantation. 2018 Apr;32(4):e13211
4) Mehta Y, et al., J Cardiothorac Vasc Anesth. 2021 Feb;35(2):673-675
5) Träger K et al., Int J Artif Organs. 2020 Jun;43(6):422-429
6) Calabrò MG et al., Artif Organs 2019_ 43(2): 189-194
7) Gleason TG, Semin Thorac Cardiovasc Surg Winter 2019;31(4):783-793